Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

SYNTHESYS + am ZFMK

Über SYNTHESYS+

SYNTHESYS ist ein europaweites Infrastrukturprojekt für Sammlungen, das von der Europäischen Kommission finanziert wird und Forschern Zugang zu den wichtigsten europäischen Museen und Sammlungen bietet. Insgesamt umfasst SYNTHESYS+ 21 Partnerinstitutionen, die Sammlungen von mehr als 390 Millionen naturkundlichen Exemplaren enthalten, darunter 4,1 Millionen Typen.

Der Zugang zu den Sammlungen kann auf zwei Wegen erfolgen. Entweder über einen Forschungsaufenthalt am ZFMK (Transnational Access) oder über einen Digitalisierungsantrag (Virtual Access). Zwischen 2019 und 2022 gibt es vier Bewerbungsrunden für Transnational Access, sowie zwei für Virtual Access. Weitere Details zu Bewerbungsterminen und -fristen finden Sie hier.

Das Transnational Access Programm bietet Mittel zur Deckung der Kosten für Reise, Unterkunft und Lebensunterhalt eines Wissenschaftlers, während ein kurzer Forschungsbesuch (in der Regel 15-20 Tage) bei einer teilnehmenden Organisation durchgeführt wird. Damit kann ein Gastwissenschaftler Zugang zu Sammlung(en), Ausrüstung und anderen Forschungsinfrastrukturen am Gastgebenden Institut bekommen. Transnational Access beinhaltet zudem Unterstützung und Schulung durch das Personal der Gastinstitution. Bei Fragen zu den Sammlungen wenden Sie sich bitte direkt an den betreuenden Kurator der entsprechenden Sammlung oder den Leiter der Einrichtung, die Sie besuchen möchten, oder an die ZFMK SYNTHESYS+ Koordinatorin (k.wipfler [at] leibniz-zfmk.de). Hier geht es zum digitalen Katalog des ZFMK.

Virtual Access ist ein Digitization-on-Demand Programm. Damit können Nutzer virtuellen Zugriff auf Sammlungen beantragen. Virtuelle Daten können dabei unter anderem 2D- und 3D-Bilder von Sammlungsobjekten inkl. der Transkription der zugehörigen Metadaten, 3D Scans, und molekulare oder chemische Daten sein. Im Gegensatz zu Transnational Access ist bei Virtual Access kein Besuch der Sammlungen durch den Antragsteller nötig. Anträge werden von einem Hauptantragsteller gestellt, der von mehreren internationalen Kollegen als Co-Antragsteller unterstützt werden sollte, um den Bedarf der angeforderten Daten in der Forschungsgemeinde zu zeigen. In der Regel werden innerhalb eines Antrages Sammlungen von mehreren Instituten beantragt, um komplementäre Sammlungen über verschiedene Standorte hinweg zu digitalisieren. Alle Daten, die im Rahmen von Virtual Access generiert werden, werden direkt nach der Digitalisierung öffentlich zur Verfügung gestellt. Interessenten müssen vor der Antragstellung mit den Virtual Access Koordinatoren aller Einrichtungen Kontakt aufnehmen, an denen im Rahmen eines Antrags Daten generiert werden sollen. Die Koordinatoren erstellen einen für die Bewerbung obligatorischen Kostenplan für die Digitalisierung. Auf der SYNTHESYS+ Homepage, sowie auf der FAQs Seite finden Sie weitere Informationen zu Virtual Access. Bei Interesse und weiteren Fragen zu Virtual Access am ZFMK kontaktieren Sie bitte Katherina Wipfler (k.wipfler [at] leibniz-zfmk.de).

 

Sammlungen am ZFMK

Das ZFMK ist eine der führenden Einrichtungen für artenbezogene Biodiversitätsforschung. Als Leibniz-Institut für Tierbiodiversität unterstützen die Kerneinrichtungen des ZFMK die Forschungsmission „Entdeckung und Erklärung der Biodiversität“ mit einem Schwerpunkt auf Tierarten.

Obwohl die Sammlung Material aus aller Welt enthält, liegt ihr Schwerpunkt auf epikontinentalen Tierarten, insbesondere von afrikanischen und asiatischen Taxa. Darüber hinaus gibt es umfassende Referenzsammlungen aus europäischen Regionen. Wir erkennen den internationalen Konsens über den freien Austausch wissenschaftlicher Informationen an und ermöglichen grundsätzlich den Zugang zu unseren Sammlungen für den internen und externen Gebrauch. Die Grundlagen für die Entwicklung und Pflege der Sammlungen sind im Sammlungskonzept festgelegt.

Das Zentrum für Taxonomie und Evolutionsforschung (zte) beherbergt zoologische Sammlungen von mehr als 5,6 Millionen Exemplaren, die als ständige Referenz für wissenschaftliche Arbeiten dienen. Derzeit beinhaltet unser digitaler Katalog Informationen zu >1 Million Individuen. Das ZFMK hält die internationalen Regeln für den Umgang mit genetischen Ressourcen durch das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Access and Benefit Sharing; ABS) und das Nagoya-Protokoll ein. Die Biobank enthält DNA- und Gewebesammlungen, die bei Temperaturen von bis zu -190 Grad in flüssigem Stickstoff gelagert werden. Für gefährdete Arten oder für HTS-Anwendungen können lebensfähige Zellen und Biopsien am ZFMK verarbeitet und gelagert werden.

 

Infrastrukturen am ZFMK

Das Museum verfügt über zwei Forschungseinrichtungen: das Zentrum für Taxonomie und Evolutionsforschung (zte) und das Zentrum für Molekulare Biodiversitätsforschung (zmb).

Die Wissenschaftler des ZFMK decken ein breites Spektrum an Fachwissen ab, wobei der Schwerpunkt auf der molekularen Forschung liegt. Das ZFMK ist an der Entwicklung von Instrumenten zur Artenüberwachung beteiligt und leistet Pionierarbeit für groß angelegte DNA-Barcode-Initiativen (z. B. Koordination des German Barcode of Life, GBOL).

Das ZFMK beherbergt ebenfalls das Biohistoricum - eine einzigartige Sammlung historischer biologischer Literatur und Dokumente sowie umfangreiche Forschungsbibliotheken. Es beherbergt Sammlungen von Nachlässen, Korrespondenzen, Illustrationen und Fotografien zur Geschichte der Biologie.

Das ZFMK beherbergt ein molekulares und ein morphologisches Labor, welche eine breite Palette von Methoden und Ansätzen bieten. Das zmb Molekularlabor verfügt über grundlegende Ausstattung für DNA-, RNA-Isolierung, und PCR-Experimente, sowie Infrastruktur für eine automatisierte DNA- und RNA-Isolierung mit hohem Durchsatz. Besucher können am ZFMK auf Erfahrungen bei der Isolierung von DNA aus altem Sammlungsmaterial und aus Umweltproben zurückgreifen. Protokolle für die Durchführung von "Anchored Hybrid Enrichment" und die Produktion transkriptomischer und genomischer Libraries für Hochdurchsatzsequenzierung sind gut etabliert. Das zte Morphologielabor umfasst ein CT-Labor mit zwei µ-Computer Topographen, die Proben mit einer Länge von bis zu 17 cm scannen können, ein voll ausgestattetes Histologie Labor, ein Rasterelektronenmikroskopie Labor mit einem REM, das ohne Hochvakuum und Goldabdeckung abbilden kann, sowie verschiedene digitale Mikroskope.

Das ZFMK bemüht sich stetig um die Digitalisierung der Probensammlungen. Zu den IT-Ressourcen gehören Hochleistungs-Computing-Cluster, eine virtualisierte Serverinfrastruktur für Webdienste, Datenpflege und Archivierung, die für das BiNHum-Portal verantwortlich ist und den freien Zugang zu den Sammlungen von sechs großen Naturkundemuseen in Deutschland ermöglicht.

 

Bewerbung für SYNTHESYS+

Sie können sich bei SYNTHESYS+ für einen kurzen Forschungsbesuch (Transnational Access) am ZFMK bewerben, wenn Sie in einem anderen Land als Deutschland arbeiten. Wenn Sie sich für einen Forschungsbesuch beim ZFMK bewerben möchten, wenden Sie sich vor Ihrer Bewerbung unbedingt an den Kurator der Sammlung oder den Leiter der Einrichtung, die Sie besuchen möchten, oder an die ZFMK SYNTHESYS+ Koordinatorin (k.wipfler [at] leibniz-zfmk.de). Die Diskussion des Forschungsvorhabens mit dem potenziellen Gastgeber ist eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Antrag. Es wird daher dringend empfohlen, gemeinsam mit Ihrem potenziellen Gastgeber am ZFMK einen SYNTHESYS+ Antrag zu stellen. Weitere Informationen zur Bewerbung finden Sie auf der SYNTHESYS+ homepage.

Für eine Virtual Access Bewerbung ist es zwingend erforderlich, die VA Koordinatoren aller Einrichtungen zu kontaktieren, an denen im Rahmen eines Projektes Daten generiert werden sollen (Achtung Deadline!). Die VA Koordinatoren werden in Verbindung mit den entsprechenden Kollegen am Haus die Machbarkeit des Vorhabens abschätzen, sowie einen für die Bewerbung obligatorischen Kostenplan erstellen. Anträge für Virtual Access werden daher immer in enger Kooperation zwischen dem oder den Antragsteller(n) und der VA-Koordinatoren geschrieben. VA Koordinator am ZFMK ist Katherina Wipfler (k.wipfler [at] leibniz-zfmk.de). 

Ansprechpartnerin / Ansprechpartner

SYNTHESYS+ Koordinatorin
+49 228 9122-259
+49 228 9122-212
k.wipfler [at] leibniz-zfmk.de