Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

Hauptgebäude

Mit dem von seinem Vater ererbten Vermögen plante Alexander Koenig, sein 1900 gebautes Ornithologisches Privatmuseum um ein "einheitliches großzügiges Museum" zu erweitern. Nach umfangreichen Grundstückskäufen wurde am 3. September 1912 der Grundstein zu dem Gebäude nach Plänen des Berliner Hofbaurates Gustav Holland gelegt. Architektonisches Vorbild war vermutlich das Museum für Naturkunde in Berlin. Die Ausführung des Rohbaus lag bei der Frankfurter Firma Philipp Holzmann. Als der Rohbau 1914 fertig war, wurde das Gebäude beschlagnahmt und als Lazarett für verwundete Soldaten des Ersten Weltkrieges eingerichtet und nach 1918 auch für Besatzungstruppen verwendet. Erst am 11. Februar 1926 wurde die Beschlagnahme des Gebäudes aufgehoben.

Durch die Folgen der Inflation hatte Koenig des größten Teil seines Vermögens verloren. Erst nach schwierigen Verhandlungen mit dem Preußischen Staat gelang es 1929, die Übernahme und Weiterführung des Instituts zu sichern. Am 13. Mai 1934 wurde das Museum feierlich eröffnet.

Grundsanierung Hauptgebäude (1998-2003)

Die Planung der Sanierung des Hauptgebäudes wurde durch das Architekturbüro Schommer, Bonn, durchgeführt. Die Bauleitung übernahm das Architekturbüro Kühnel BDA, Bonn. Die Bauaufgabe bestand darin, das Museum von Grund auf zu sanieren. Es galt, unter strenger Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte die gesamten haustechnischen Installationen zu erneuern und die vorhandenen Mängel hinsichtlich des Brandschutzes und der Flucht- und Rettungswege zu beseitigen. Alle Ausstellungsflächen wurden mit Eichenparkett belegt und erhielten eine neue Beleuchtung. Die linearen, abgehängten Leuchtkörper wurden jeweils in der Mitte der rechteckigen Kassettierungen der Decke angeordnet. Die speziell hierfür entwickelten Leuchten geben ein indirektes Licht ab und haben im unteren Bereich eine Stromschiene, um später mit einzelnen Strahlern differenziert auf die Ausstellungsobjekte eingehen zu können. Die teilweise abgerundeten hohen Sockelleisten aus Marmor wurden überarbeitet und ergänzt. Der größte Teil der Fenster wurde im alten Erscheinungsbild rekonstruiert. Die Fenster erhielten auf der Innenseite verschiebbare transluzente Flächenvorhänge aus hellem Stoff, die zusammen mit der neuen Verglasung die UV-Strahlung vermindern und den Eintritt des Tageslichts, dem die sehr empfindlichen Tierpräparate ausgesetzt sind, steuern. Die neue, sehr zurückhaltende Gestaltung umfasste ebenso die Ausbauten für das Foyer, hier insbesondere den Einbau einer gläsernen Windfanganlage und einer neuen Empfangstheke, sowie die Cafeteria und den Museumsshop. Entstanden ist ein neues altes Museum Koenig, diskret modernisiert und unauffällig verschönert.

Planung: Architekturbüro Schommer, Bonn
Bauleitung: Architekturbüro Kühnel BDA, Bonn
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Bonn