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Dr. Michael Petrak, Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung, LANUV, Bonn: Rehe in der Kulturlandschaft – Einblicke in das Leben der ältesten Hirschart in Mitteleuropa.
Das etwa kniehohe Reh ist mit einer Lebendmasse von 25 kg der älteste und zugleich kleinste Paarhufer in Mitteleuropa. Rehe besiedeln bis auf den höchsten Norden und die höchsten Gebirgsregionen ganz Europa. Als Wald- und Waldrandbewohner finden sie in der Kulturlandschaft Mitteleuropas gute Lebensbedingungen. Die Decke der etwa ziegengroßen Rehe ist im Sommer rötlich, im Winter grau-braun, kaum Wedelausbildung (schwanzlos).
Die männlichen Tiere heißen Rehböcke. Sie schieben jährlich über den Winter ihr Gehörn, das sie ab März fegen.
Die weiblichen, gehörnlosen Stücke, heißen Ricken oder Geißen. Im Winter haben sie ein weißes Hinterteil, den sog. Spiegel. Bei befruchteten (beschlagenen) Stücken ruht das Fötenwachstum während des Winters (Keimruhe).
Sie setzen im Mai 1 bis 2, selten 3 Kitze, die geruchlos sind und daher von Feinden nicht wahrgenommen werden können. Zum Schutz des Nachwuchses hält sich das Muttertier immer in der Nähe der abgelegten Kitze auf. Deshalb gilt: Abgelegte Kitze nie anfassen!
Rehwild ernährt sich von Kräutern, weniger von Gräsern, von Blüten (z.B. Ginster), Früchten (z.B. Eicheln, Bucheckern, Wildobst) und von Trieben, Knospen und Blättern von Bäumen und Sträuchern.
Der Vortrag spannt den Bogen von der Biologie über das Verhalten bis zum praktischen Umgang mit dem Rehwild in der Kulturlandschaft.
Gäste sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
