Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Forschungen im Museum Koenig

Termin: 
Mi, 13.12.2017 - 19:00 Uhr
Ort: 
Hörsaal
Veranstaltungsart: 
Vortrag
Veranstaltungsreihe: 
Forschungen im Museum Koenig
Zielgruppe: 
Erwachsene, Senioren
Veranstalter: 
Alexander-Koenig-Gesellschaft
Vortragende / Vortragender: 
Wilhelm Miesen

Warum in die Ferne schweifen – Einheimische und exotische Arten in einem rheinischen Bach

Friedrich Wilhelm Miesen, ZFMK, Bonn

Der Gillbach ist ein kleiner Bach in der Nähe von Köln, der durch das Kühlwasser eines nahen Braunkohlekraftwerks gespeist wird. Durch diese thermische Belastung weist der Gillbach ein Klima auf, das auch im Winter für exotische Fischarten geeignet ist. Aus Aquarien sowie der professionellen Fischzucht entkommen, haben sich in den letzten Jahrzehnten Fischarten etablieren können, die sonst nur in tropischen Regionen, oder in menschlicher Obhut, überleben könnten. Die Populationen dieser Exoten existieren im heutigen Gillbach neben den immer noch vorhandenen Beständen heimischer Fischarten. Besondere Bekanntheit erlangte dabei vor allem der für Aquarianer interessante Guppy (Poecilia reticulata). Aber auch Buntbarsche (Amatitlania nigrofasciata, Oreochromis sp.) und Garnelen (Macrobrachium dayanum, Neocaridina davidii) haben im Gillbach eine neue Heimat gefunden. Für beide Gruppen von Fischarten ergeben sich im Gillbach besondere Herausforderungen, die kaum eine Art unbeeinflusst lassen. Neben dem veränderten Klima haben auch Interaktionen zwischen den Arten zu Veränderungen im Artengefüge geführt. Durch seine besonderen Eigenschaften eignet sich der Gillbach besonders für Studien zur Ökologie von eingeschleppten Fischarten und den von ihnen beeinflussten heimischen Fischen. Der Gillbach wird somit zum Freilandlabor, in dem die Untersuchung von Aspekten der, immer mehr an Bedeutung gewinnenden, Neozoenproblematik mit bekannten Rahmenbedingungen möglich wird. Auch wenn das veränderte Temperaturregime des Gillbachs nicht ohne menschliche Beeinflussung Bestand haben wird, lassen sich immer noch interessante Erkenntnisse zur Ökologie und Verbreitung eingeschleppter Arten und deren einheimischer Nachbarn aus diesem System gewinnen. In diesem Vortrag wird ein detaillierter Blick auf die vorhandenen Arten sowie die Forschungsergebnisse der letzten Jahre geworfen.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns über eine Spende für den zweiten Teil unserer Regenwaldausstellung – das Kronendach

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