Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Dr. Andrea Steinle

Name: 
Wanderfalke
Wissenschaftlicher Name: 
Falco peregrinus

Als Dankeschön für die große Unterstützung von unserem Jugendprogramm "Natur beflügelt", möchten wir Frau Dr. Andrea Steinle mit der Patenschaft für den Wanderfalken ehren.

Der Wanderfalke (Falco peregrinus) ist mit seiner Körperlänge von bis zu 50 cm ein großer Vertreter der Familie der Falkenartigen (Falconidae). Bis auf die extremen Trocken- und Eiswüsten, Neuseeland, dem Kongobecken und einigen Inseln kommt er auf allen Landmassen der Erde vor und ist damit einer der am weitesten verbreiteten Vögel der Welt. 
Der Wanderfalke wird bis zu 1,5 kg schwer und hat eine Flügelspannweite von bis zu 120 cm, wobei die Weibchen im Schnitt etwa 20 % größer sind als die Männchen. Im Vergleich zu den meisten anderen Falkenarten, hat der Wanderfalke einen eher gedrungenen Körperbau und einen relativ kurzen Schwanz. Die Gefiederfärbung variiert stark je nach Herkunftsgebiet. Die Färbung der Körperoberseite reicht von Schwarz, über grau bis dunkel blau. Die Unterseite ist meist schwarz-weiß gestreift, wobei die weißen Teile auch ein leichtes braun annehmen können. 
Aufgrund seines immens großen Verbreitungsgebiets ist die Habitat Wahl des Wanderfalken, genau wie sein Äußeres, sehr variabel. Er kommt sowohl in sehr feuchten, als auch in sehr trockenen Gebieten vor, beherbergt Küstenregionen aber auch Gebirge bis zu einer Höhe von etwa 4000 m. Außerdem hat es der Wanderfalke geschafft sich an vom Menschen geprägte Gebiete anzupassen. Die einzigen Ökosysteme die er meidet sind tropische Regenwälder, trockene Sandwüsten wie die Sahara und die Polarregionen. 
Der Wanderfalke ernährt sich hauptsächlich von anderen Vögeln. Dabei spielen vor allem Tauben und Papageien eine wichtige Rolle. In Küstenregionen sind Seevögel wie Alken und Möwen die Hauptnahrungsquelle. Er ergänzt seinen Speiseplan aber auch mit Fledermäusen, Nagetieren, Eidechsen, Insekten und ganz selten sogar Fisch. Der Beutefang von Vögeln erfolgt mitten in der Luft, durch einen schnellen Sturzflug. Meistens wird die Beute im selben Moment auch getötet. Im Sturzflug kann seine Geschwindigkeit über 320 km/h betragen, was ihn zum schnellsten Tier auf der Erde macht. 
Die Brutzeit des Wanderfalken variiert ebenfalls stark je nach Herkunftsgebiet und kann zwischen Februar und Dezember liegen. Das Weibchen baut kein Nest sondern legt ihre 2-4 Eier entweder in eine Mulde auf einer Klippe, eine Baumhöhle oder einfach auf den Boden. Die Jungtiere brauchen etwa 30 Tage bis sie schlüpfen und bis zu 42 Tage bis sie flügge sind. 
Durch sein riesiges Verbreitungsgebiet und seine Fähigkeit sich an den Menschen anzupassen, ist der Wanderfalke momentan nicht gefährdet. Zusätzlich werden noch viele Wanderfalken für die Falknerei in Gefangenschaft gehalten. Allerdings war der Bestand in den 60er und 70er Jahren bedroht, als verschieden Chemikalien für sehr dünne Eierschalen und Jungtiersterben verantwortlich waren. Diese Chemikalien sind aber mittlerweile zum Glück verboten.