Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Walter Bock

Name: 
Schnabeltier
Wissenschaftlicher Name: 
Ornithorhynchus anatinus

Wir freuen uns sehr, dass Walter Bock Pate des Schnabeltiers geworden ist!

Das Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) oder auch Platypus genannt, ist der letzte Vertreter seiner Familie der Schnabeltiere (Ornithorhynchidae). Es kommt nur im Osten bzw. Südosten von Australien sowie auf Tasmanien, vor.

Das Schnabeltier gehört zu den eierlegenden Säugetieren oder Kloakentieren, von denen es heutzutage nur noch 5 verschiedene Arten gibt. Deshalb wird es auch als lebendes Fossil angesehen. Die anderen 4 Arten gehören allesamt zu den Ameisenigeln (Tachyglossidae). 

Das Aussehen des Schnabeltiers ist unverwechselbar und einzigartig. Man könnte meinen es sei aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt, weshalb es viele Wissenschaftler beim ersten Anblick zunächst für einen Scherz hielten. Das auffälligste und gleichzeitig namensgebende Merkmal ist der große, biegsame Schnabel der von der Form her, an den einer Ente erinnert. Der Schwanz ist breit und abgeflacht und sieht damit dem Schwanz eines Bibers ähnlich. Der ganze Körper, der bis zu 40 cm lang werden kann, ist von einem braunen, wasserabweisenden Fell bedeckt. Außerdem tragen die Füße des Schnabeltiers Schwimmhäute zwischen den Zehen. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass die Schnabeltiermännchen Giftsporne an den Hinterbeinen tragen, die sie hauptsächlich bei Paarungskämpfen einsetzen. Damit gehört das Schnabeltier zu den ganz wenigen Säugetieren, die giftig sind.

Saubere, stehende, sowie fließende Süßwasserhabitate bilden den bevorzugten Lebensraum des Schnabeltiers. Hier geht es auf die Suche nach seiner bevorzugten Beute, die hauptsächlich aus wirbellosen Tieren wie Würmern, Insektenlarven und Krebsen besteht. Bei der Jagd verwendet es seine sehr sensiblen Elektro- und Mechanorezeptoren im Schnabel, um seine Beute im Freiwasser oder im Schlamm aufzuspüren. Die Augen und Ohren bleiben unter Wasser geschlossen. 

Die Brutzeit des Schnabeltiers liegt zwischen Juni und Oktober, im australischen Spätwinter bis Frühling. Ein Gelege besteht typischerweise aus drei weichen Eiern, die eher Reptilieneiern, als Vogeleiern ähneln. Diese werden in einen bis zu 20 m langen Erdbau gelegt, der zuvor vom Weibchen errichtet wurde. Die Eier werden dann etwa 10 Tage bebrütet, bis die nackten, blinden und nur etwa 25 mm kleinen Jungtiere zur Welt kommen. Diese brauchen dann etwa 5 Monate bis sie das erste Mal den Bau verlassen. 

Der Bestand des Schnabeltiers wird momentan als „beinahe gefährdet“ eingestuft. Die Hauptgründe hierfür sind u.a. Umweltverschmutzung, das Bauen von Staudämmen und eine Pilzkrankheit die auf Tasmanien Schnabeltiere befällt. Deshalb ist das Schnabeltier in Australien und Tasmanien stark geschützt und darf generell nicht exportiert werden.