Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Marlon Zewen

Name: 
Flaggendrongo
Wissenschaftlicher Name: 
Dicrurus paradiseus

Wir freuen uns sehr, dass Marlon Zewen die Patenschaft für den Flaggendrongo übernommen hat. Vielen Dank!

Der Flaggendrongo (Dicrurus paradiseus) ist  mit einer Körperlänge von ca. 30 cm ein großer Singvogel aus der Familie der Drongos (Dicruridae). Er kommt in Nepal, Indien und Süd-Ostasien vor. 

Das Gefieder des Flaggendrongos ist komplett schwarz und besitzt einen blauen bis blaugrünen Schimmer. Die beiden auffallendsten äußeren Merkmale sind zum einen, die nach hinten gebogene Kopfhaube, die eine Länge von bis zu 2,5 cm erreichen kann. Zum anderen sind es die beiden extrem verlängerten äußeren Schwanzfedern des Gabelschwanzes. Sie gehen am Ende des restlichen Schwanzes in eine drahtartige Form über und bilden zum Schluss die sogenannten „Flaggen“. Insgesamt können sie eine Länge von 35 cm erreichen und sind somit teilweise länger als der Vogel selbst. 

Der Flaggendrongo bewohnt hauptsächlich verschiedene Waldhabitate. Dazu gehören Regenwälder, Laubwälder, Mangrovenwälder und Bambuswälder bis zu einer Höhe von etwa 1500 m. Man findet ihn aber auch manchmal in Plantagen, Gärten und Parks in der Nähe von menschlichen Behausungen. Er ernährt sich zum Großteil von Insekten, aber macht auch Jagd auf kleine Wirbeltiere wie z.B. Frösche und Eidechsen. Außerdem ergänzt der Flaggendrongo seinen Speiseplan auch mit pflanzlicher Kost, wie Früchten und Blütennektar. Ungewöhnlich ist, dass er nicht nur am Tag, sondern auch oft in der Dämmerung auf Nahrungssuche geht. Bei der Jagd hält er sich oft in der Nähe von anderen Vogelschwärmen oder Säugetiergruppen auf, um von den von ihnen aufgescheuchten Insekten zu profitieren.

Die Brutzeit des Flaggendrongos liegt zwischen April und September. Für den Nestbau, das Brüten und die Jungenaufzucht sind die beiden streng monogam lebenden Elternteile gleichermaßen verantwortlich. Das Nest wird aus Pflanzenfasern, Wurzeln, Zweigen und Blättern in einem Baum, in einer Höhe von 5 m bis 20 m errichtet. Darin legt das Weibchen zwischen 2 und 4 weiße bis rosafarbene Eier mit rotbraunen Punkten. Die Jungtiere bleiben etwa 5 Monate abhängig von ihren Eltern, bis sie ihre eigenen Wege gehen. 

Der Bestand des Flaggendrongos ist momentan nicht gefährdet. Er kommt in vielen Gebieten recht häufig vor und ist durch mehrere Nationalparks in seinem Verbreitungsgebiet geschützt. Nur die Populationen auf kleineren Inseln sind bedroht, da die Vögel dort von der immer mehr wachsenden Landwirtschaft und Industrie verdrängt werden.